Joseph Nathan - Krakower Heimatdichter
Geb. 15. 06. 1867 Krakow
Gest. 01.11. 1927 Krakow
Im Juni 1867 wurde Joseph Nathan als Sohn von Ascher Nathan und Ida , geb. Galitzien, in Krakow geboren. Die Familie Nathan besaß einen Textilhandel und führte ein Kaufhaus, dass 1852 gegründet worden war. Die Brüder Benno und Joseph wuchsen in Krakow auf und liebten ihre mecklenburgische Heimat und das Städtchen Krakow. Sie waren in Ihrer israelitischen Gemeinde verwurzelt, aber ebenso verbunden mit der Krakower Bevölkerung. Benno Nathan gründete z.B. die Krakower Kaufmannsschule. Die Brüder Nathan unterstützten finanziell den Beginn der Bepflanzungen auf dem Lehmwerder, die Freiwillige Feuerwehr und das Setzen des Fritz-Reuter Gedenksteins auf dem Lehmwerder im Jahre 1910.
Besonders Joseph Nathan war ein großer Verehrer des niederdeutschen Dichters Fritz Reuter und eiferte ihm nach, er schrieb selbst Gedichte, auf plattdeutsch. Der Beweis? Das wohl bekannteste Gedicht: „Min oll lütt Vaderstadt!“, dass er seiner geliebten Heimatstadt Krakow gewidmet hat, findet sich am Schluss des Beitrages. Weitere Gedichte gibt es über die Feuerwehr ( z.B „Füerwehr-Äuwung“) und die Natur. Schon zu Lebzeiten wurde Joseph Nathan dank seines Talentes als Heimatdichter betitelt.
Er starb im Alter von 60 Jahren. Seinen Grabstein kann man noch heute auf dem restaurierten jüdischen Friedhof (Teil des städtischen Friedhofs) Plauer Straße finden.
Min oll lütt Vaderstadt!
Min oll lütt Vaderstadt tüsch`n See un Barg,
ik bliw di taugedahn bet an min Sarg. –
Leg ok en wides Meer tüsch`n di und mi trökt mi
doch wedder säker tau di.
Wo is dat hübscher wohl in`n ganzen Lan`n
as hier an dinen See, an `n gräunen Stran`n?
Wenn still die Hewen lacht, d`See blauk und blag,
ward jedes Hart so sacht, lett Plag` und Klag`.
Wenn lis die Luft sik rögt, denn glitzert hell,
in`t blanke Sünnenlicht jede lütte Well.
Un schint die Man so klar up See un Strand,
ward die See apenbar – luter Demant…
Ein oll lütt Vaderstadt, tüsch`n See und Barg,
hier het min Weig stahn, hier steiht min Sarg!
Leeg ok en wides Meer tüsch`n di un mi,
trökt mi doch säker her, slap`n gahn bi di.
Bruno Hellmich - Krakower Maler
Geb.18.11.1921 in Aussig / Türmitz
Gest. 14.07.2007 in Schwerin
Herr Bruno Hellmich wurde 1998 erster Ehrenbürger der Stadt Krakow am See. Seit 1948 lebte er in Krakow am See. Er absolvierte von 1949 bis 1950 eine Lehrerausbildung an der Lehraus-bildungsanstalt in Güstrow, schließt ein Studium am Kunstinstitut Erfurt an und arbeitet dann von 1954 bis 1982 als Lehrer und Kunsterzieher. Zuerst ist er an der Erweiterten Oberschule John Brinckman, heute John Brinckman Gymnasium , tätig und danach an der Krakower Schule.
Generationen von Schülern erlebten einen humanistischen Lehrer und engagierten Kunsterzieher, der zu kreativer Betätigung und Beschäftigung mit der Kunst anhielt.
Besonders jedoch sein Wirken für die Stadt, in den vielen vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden, sein nachhaltiges Wirken, führten zu dieser Ehrung. Sei es die Ausgestaltung des Schulgebäudes, oder wie es in der Laudatio weiter heißt:
„In Krakow am See gab es, glaube ich sagen zu können, kaum jemanden, der nicht irgendwie Deine Hilfe bei der Ausgestaltung seiner Räume, seiner Veranstaltungen, Deine künstlerische Hilfe in Anspruch nahm. Ob Freiwillige Feuerwehr, der Sportverein, DFD, FDJ, Anglerverein oder die Schriftzüge auf den Jugendweiheplakaten im Kino, Deine künstlerische Hand war überall unverkennbar.Der Karnevalsclub ehrte Dich in diesem Jahr als Ehrenmitglied des Elferrates.“
Er brachte mehr als Farbe in die Stadt. 1996 zog er dann nach Schwerin.
Echte Hellmichs können Sie hier finden:
Wolfgang Neubauer - Ehrenbürger von Krakow am See
Geb. 26.05.
1935 in Unterköditz
Gest.
26.08.2013 in Berlin
Wolfgang Neubauer wurde im thüringischen Unterköditz am 26. Mai 1935 geboren. Er legte an der Oberschule in Rudolstadt 1953 sein Abitur ab und begann dann sein Studium am Pädagogischen Institut in Güstrow.
Seit Mitte der 1950er Jahre hatte er seinen Wohnsitz nach Krakow am See verlegt und begann hier seine Tätigkeit als Biologie – und Chemielehrer. Von 1960 bis 1965 absolvierte er an der Pädagogischen Hochschule Potsdam ein Fernstudium mit dem er die Lehrbefähigung bis Klasse 12 erwarb. 1974 promovierte er mit einer Arbeit über die Flussseeschwalben an der Humboldt Universität zu Berlin zum Dr. rer. nat. Schon ab 1954 arbeitete er im Bezirksfachausschuss Ornithologie und Vogelschutz Schwerin mit. Er war Beringungsobmann und in der AG Gänsevögel tätig. Er trug maßgeblich zur Gründung der Fachgruppe Ornithologie und Naturschutz Güstrow im Dezember 1965 bei. Diese Gruppe leitete er bis 1990.
Nach der Wende gab es eine Neuorganisierung im Naturschutz und Wolfgang Neubauer wurde Vorsitzender der NABU- Ortsgruppe Güstrow, von 1991 – 2011. Sein naturkundliches Interesse machte ihn zu dem Umwelt- und Naturschützer im Kreis Güstrow. Von 1955 – 1994 war er ehrenamtlicher Kreisnatur-schutzbeauftragter. Er koordinierte die Arbeit von mehr als 20 Naturschutzhelfern und leitete sie fachlich an.
Mit seiner sachlichen, aber doch bestimmenden freundlichen Art war er stets bemüht, dass Machbare für den Naturschutz herauszuholen.
Sein Hauptaugenmerk galt dem Naturschutzgebiet Krakower Obersee. 2012 gestaltete er zum 80jährigen Bestehen des Schutzgebietes eine viel beachtete Ausstellung, die in der ehemaligen Synagoge, im Zusammenspiel mit dem hier ansässigen Kulturverein gezeigt wurde. Er machte es auch möglich, das im Mai öffentliche Exkursionen zu den Inseln im Obersee stattfanden – bis heute – um den Bürgern, Gästen und Urlaubern die Schönheit unser Natur zu zeigen und um zu zeigen, dass er den Schutz als NSG weiter bedarf.
Dr. rer. nat Wolfgang Neubauer leistete wichtige wissenschaftliche Forschungsarbeit an den Wasservögeln, insbesondere der Flussseeschwalbe. Mit über 70 wissenschaftlichen Publikationen in der Fachliteratur hat er sich verewigt. Ein Leben für den Naturschutz. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, z.B. 2001 die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der BRD und 2010 ehrte ihn seine Heimatstadt mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft.